Californien
Ankunft | 14.02.2019 |
Wechsel nach | Canyons and Monuments |
Strecke km | 5002 Auto, davon 88 Schotter und 43 zu Fuss |
In Californien besuche ich als Erstes in den Joshua Tree Nationalpark. Als Glückspilz finde ich einen originellen Campingplatz unter rund geschliffenen Granitfelsen und erst noch für zwei Tage! So kann ich ausgiebig zu Fuss den Park durchstreifen. Beim Wandern taucht überraschendein junger Ranger schnellen Schrittes auf. Wir unterhalten uns über den Klimawandel. Auch der Bestand die Joshua Trees nehme laufend ab…
Den Pazifik sehe ich in San Diego wieder. Mich überrascht die Sauberkeit dort. Viele Leute, fahren cool auf Elektro-Kick Boards umher. Eine von zwei missionierenden Seelen, welche «Jesus im Herzen haben» und dies allen Passanten weitersagen müssen, erklärte mir die Sache mit den Boards: Du brauchst eine App, Kreditkarte verlinken, freies Board anwählen und schon geht’s los!
Dann folgt die atemberaubende Pazifikküste mit den Bay Watch Häuschen, Seelöwen, Kite Surfer, Felsen, gischtende Brandung bei vollem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Natürlich komme ich auch buchstäblich in den Dunstkreis von Los Angeles, Hollywood, Santa Barbara und so. Dort sind die Autobahnen teilweise 6 spurig und trotzdem Stau! Wohnblöcke sieht man keine, alle haben ein Einfamilienhaus mit grosszügigem Rasen drum herum. Das bedeutet, riesiger Flächenverschleiss grosse Distanzen und erst noch bewässert aus bis 400km entfernten Quellen!
Selbstverständlich darf ein Besuch im quirligen, sportverrückten, künstlerischen, charmanten und sogar engen San Franzisco nicht fehlen! Ich erlebe eine Feuerwehr auf Alarmfahrt ohne Feuer. Zu meiner Überraschung hat die Mannschaft am Hafen auf ein Feuerwehrboot und zwei als Taucher auf Wassertöff, gewechselt.
Als ich den Red Wood an der Küste erreicht hatte, begannen vier Tage mit Dauerregen. Neues Ziel im Landesinnern: Lake Tahoe. Nach ca. 150km kommt ein Lastwagen den Berg herunter und der Fahrer sagt mir, vergiss den Pass, ein Bergsturz hat die Strasse blockiert. 400km südlich nehme ich die nächste Route durch die Berge. Dort kam das Aus nach 300km. Diesmal war Neuschnee der Grund. Also nochmals weiter in den Süden auf die US 50, das ist eine Hauptaxe. Der Regen hatte sich in Schnee verwandelt. Es wurde spät. Da landete ich, erst bei Sonnenuntergang, in South Lake Tahoe, wo die Schneemauern höher waren als der Bus. Da war ich gezwungen, irgendwo zu stehen, wo GEPFLÜGT war. Campings waren geschlossen. Also parkte ich hinter der Mittelschule. Um 04:00 kam die Schneeräum Mannschaft. Ich musste weg. Also im Pyjama, barfuss, Dach oben, an einen Platz wo bereits gepflügt war umparken. Um 07:00 kam ein Professor und sagte, hier sei der Parkplatz für den Lehrkörper…
Dann machte ich Station in Bishop und es klopfte Mike aus Frankfurt an meine Türe. Mit ihm habe ich dann einen Abend und einen Tag verbracht. Er ist pensionierter Gasfachmann und war überzeugt, dass man meine Europa Butangas Flasche vom Bus mit hiesigem Propangas füllen könne. Schlussendlich habe ich ein neues Druckreduzierventil für Propan am Gasschlauch anpressen lassen. Verwenden kann ich die Flaschen vom Supermarkt. Laut Jason, dem US Gas Fachmann, gibt es diese Flaschen überall auf dem amerikanischen Kontinent. Mal sehen. Auf jeden Fall habe ich nun Freude, meine Küche wieder normal gebrauchen zu können.
Auf die geplanten Nationalparks Yosemite, Kings Canyon und Sequoia musste ich verzichten, weil dort der Schnee die Strassen noch bedeckt.
Also folgte der Death Valley Nationalpark. Wunderbar warm, nicht zu heiss, bestes Wetter und wie immer grossartige Natur! Nur Handy Netz fehlt vollkommen. Einmal fuhr ich für Wierless Lan 100km raus nach Nevada, um die Homepage «zu füttern».
Zurück im Death Valley erfahre ich im Visiter Center, dass meine geplante Strecke wegen dem Sauwetter gesperrt ist. Also wählte ich die empfohlene aber übel rüttelnde Schotterpiste direkt zur Mojave Wüste. Dabei verlor ich beinahe das vordere Nummernschild, denn die eine Schraube drehte sich heraus. Es war auch ein Fluss zu durchqueren. Sah ganz harmlos aus, aber die Bugwelle erreichte die Frontscheibe und dank dem Scheibenwischer gab es wieder Sicht.
Dann geschah in einem WC etwas mega Peinliches: Mein Stuhlgang setzte als Durchfall ein, BEVOR die Hosen runter waren. Nun musste also schnellstens eine Dusche her. In dem Kaff wo ich grade war, waren aber beide Motels vergammelt und geschlossen. Kein Camping und laut Auskunft im Grockery Store, gibt es auch keine Dusche da.
Also 75 Meilen oder 121km bis zum nächsten Camping fahren. Auch in dieser Situation war der Sonnenuntergang bei Ankunft schon Tatsache. Wenigstens funktionierte die Dusche nach einer kleinen Reparatur dann doch noch….
Schlussendlich durchquerte ich, wie geplant, die Mojave Wüste als Abschluss von Californien.